Medizinische Premiere in Rüsselsheim – 77-jährige Patientin mit seltener, angeborener Rückenmarksfehlbildung erfolgreich operiert

Das GPR Klinikum Rüsselsheim hat einen bemerkenswerten medizinischen Erfolg erzielt: Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Tamim Rahim wurde eine 77-jährige Patientin mit einer äußerst seltenen, angeborenen Anomalie des Rückenmarks – einer Diastematomyelie – erfolgreich operiert. Die Operation war nicht nur aufgrund der Seltenheit der Diagnose bemerkenswert, sondern auch wegen des hohen Alters der Patientin und der bereits eingetretenen, Lähmungserscheinungen in den Beinen.

Die Patientin war zuvor in mehreren Krankenhäusern vorstellig geworden. Aufgrund der Risiken lehnten diese Kliniken den Eingriff jedoch ab. Erst am GPR Klinikum Rüsselsheim konnte ihr geholfen werden – dank interdisziplinärer Expertise, präziser Planung und einem hochspezialisierten OP-Team.

„Ein solcher Eingriff wäre ohne die gezielte Zusammenarbeit unter anderem mit der Klinik für Anästhesiologie, anästhesiologische Intensivmedizin und perioperative Schmerztherapie unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. med. Gerd Albuszies, MBA, und einem hervorragenden OP-Team nicht möglich gewesen“, betonte Prof. Dr. Rahim nach der mehrstündigen Operation. Die Patientin hatte in den Wochen vor dem Eingriff fortschreitende neurologische Ausfälle entwickelt – darunter Gangstörungen, Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen der unteren Extremitäten.

Bei der Diastematomyelie handelt es sich um eine angeborene Spaltbildung des Rückenmarks, bei der das Mark in zwei Hälften getrennt verläuft – meist durch ein knöchernes oder fibröses Septum. Dass sich eine solche Fehlbildung jedoch erst im hohen Alter manifestiert und zu schwerwiegenden Ausfällen führt, ist medizinisch äußerst selten.

Die Entscheidung zur Operation wurde im interdisziplinären Konsens getroffen – unter Einbeziehung von Neurochirurgen, Neurologen, Anästhesisten und Radiologen. Der Eingriff selbst erfolgte unter kontinuierlichem intraoperativem neurophysiologischem Monitoring (IONM), um die Funktion von Rückenmark und Nervenbahnen während der gesamten Operation zu überwachen.

Bereits wenige Tage nach dem Eingriff zeigten sich erste Fortschritte: Die Lähmungserscheinungen gingen zurück, die Mobilität der Patientin verbesserte sich. Die anschließende Betreuung durch das spezialisierte Physiotherapie-Team am GPR Klinikum unterstützte die Genesung zusätzlich.

„Dass wir einer 77-jährigen Patientin mit einer solch seltenen und komplexen Fehlbildung zu neuer Lebensqualität verhelfen konnten, erfüllt uns mit großer Dankbarkeit und Stolz“, erklärte Prof. Dr. Rahim. „Es zeigt, wozu ein eingespieltes Team und moderne Medizintechnik in der Lage sind.“

Diese Operation gilt als Meilenstein in der Wirbelsäulenchirurgie am GPR Klinikum. Sie unterstreicht die besondere Kompetenz des Hauses, auch seltene und hochkomplexe Krankheitsbilder erfolgreich zu behandeln – altersunabhängig und individuell abgestimmt.

Abschließend betont GPR-Geschäftsführer Achim Neyer: „Dieser Fall zeigt eindrücklich, dass wir am GPR Klinikum die Verantwortung übernehmen, auch in schwierigen und hochkomplexen Situationen Lösungen für unsere Patientinnen und Patienten zu finden. Diese Operation zeigt, dass wir durch Kompetenz, Expertise und Teamgeist neue Perspektiven eröffnen konnten.“